Knie

Knieoperationen

Viele Probleme im Knie, wie Meniskuseinrisse oder Knorpelschäden, können durch eine Arthroskopie behandelt werden. Am häufigsten werden Meniskusoperationen mit Teilresektionen bzw. Meniskusnähten durchgeführt.

Auch kleinere Knorpelschäden kann man heutzutage arthroskopisch verbessern: entweder durch Microfrakturierung (Anbohren des Knochens mit Spezialahlen) oder einer Mosaikplastik (hierbei wird ein nicht belasteter Knorpelteil des Kniegelenks entnommen und an den Ort der Schädigung in der Belastungszone eingesetzt). Auch sogenannte künstliche Knorpelzylinder, die aus Kalziumphosphat bestehen, werden dafür verwendet. Vorteilhaft ist, dass keine zusätzlichen Knorpel aus dem Knie entnommen werden. Bei größeren Knorpeldefekten kann eine Knorpeltransplantation im einem zweiteiligen Verfahren durchgeführt werden. Bei der ersten Operation werden nur wenige gesunde Knorpelzellen aus dem betroffenen Kniegelenk entnommen und nach rund vier bis sechs Wochen Züchtung, der körpereigenen Knorpel in der zweiten Operation mit einem Knorpelzellvlies repariert.

 

 

 

 

 

 

Knorpelschäden am Kniegelenk

Therapiebeispiel: 40-jährige Frau mit einem großen Knorpelschaden am inneren Oberschenkelknochen.

Vor der Behandlung:

großer Knorpelschaden im med. FC

Nach der Behandlung:

nach Fixation der Knorpeltransplantation

Bei Achsfehlstellungen wie O-Beinstellung oder X-Beinstellung muss bei entsprechendem Knorpelschaden zusätzlich eine Umstellungsoperation im Kniegelenk erfolgen. Hierbei wird aus einem O-Bein ein leichtes X-Bein gemacht, um die mechanische Belastung von dem geschädigten Knorpelbezirk wegzubringen. Damit kann die Abnützungsrate deutlich hinausgeschoben und ein Gelenksersatz somit teilweise vermieden werden.

 

Die Technik der Umstellungsoperation habe ich direkt beim Erfinder der Tomofixplatte (Dr. Stäubli) in der Schweiz persönlich gelernt. Seit Durchführung dieser Technik habe ich die meisten Umstellungsoperationen sowie Knorpelersatzoperationen auf der Orthopädie im Kepler Universitätsklinikum Linz durchgeführt.

 

Knieprothesen

Halbschlittenprothese

Wenn nur der innere Gelenksanteil des Kniegelenkes abgenützt ist und die Kreuzbänder noch erhalten sind, wird meist eine Halbschlittenprothese implantiert. Der Vorteil dabei ist, dass der Einbau der Halbschlittenprothese viel gewebsschonender und somit auch schmerzärmer ist. Die Beweglichkeit ist meist sehr gut und der Patient kann auch früher entlassen werden als bei einer Totalendoprothese.

 

 

 

 

 

 

 

Der Prothesentyp der bei uns auf der Orthopädie verwendet wird heißt: Oxfordprothese. Dieser Prothesentyp zeigt nach 20 Jahren gleich gute Ergebnisse wie eine Totalendoprothese.

 

 

 

Patellafemorale Gleitlagerprothese

Eine isolierte Abnützung des Kniescheibengleitlagers ist durch eine Knorpeldegeneration der Patellarückfläche und/oder der Trochlea femoris gekennzeichnet. Die Ätiologie der Knorpeldegeneration im patellofemoralen Kompartment ist zumeist multifaktoriell und reicht vom idiopathischen Auftreten über patellofemorale Dysplasie und Instabilität bis hin zu den posttraumatischen Zuständen. Bei Versagen konservativer Therapieoptionen kann nach strenger Indikationsstellung durch die Implantation einer Gleitlagerprothese ein gutes Ergebnis erreicht werden.

 

Totalendoprothese

Wenn die Arthrose den inneren und äußeren Kniegelenkanteil betrifft und/oder auch eine schwere Arthrose im Kniescheibengleitlager vorhanden ist, hilft nach ausgeschöpfter konservativer Therapie nur mehr der Ersatz der gesamten Kniegelenksfläche mittels einer Knietotalendoprothese. Diese wird nach präoperativer Messung der genauen Beinachsenstellung (anhand von Röntgenaufnahmen) am PC mittels Software geplant und dann in einer ca. 1-1,5 Stunden dauernden Operation eingesetzt.

Die hohe Qualität an unserer Abteilung wurde heuer durch die Zertifizierung als EndoCert Zentrum bestätigt. Nur das AKH Wien und die Orthopädie am Kepler Universitätsklinikum Linz hat bis dato in Österreich diese hohe Auszeichung erhalten.